Was ist eine Paartherapie?
In Beziehungen können schwierige Situationen auftreten. Verschiedene Lebenssituationen können Herausforderungen mit sich bringen und eine noch so glückliche Beziehung auf die Probe stellen. Die Arbeit kann zu viel Zeit einnehmen, zu viel Stress, Kinder oder auch der Übertritt in die Rente können dafür sorgen, dass die Romantik in der Beziehung zu kurz kommt. Oft entwickeln sich mit der Zeit auch einfach unterschiedliche Vorstellungen über die Zukunft der Beziehung. Wenn man in schwierigen Phasen der Beziehung einfach ohne Hilfe von aussen nicht mehr weiterkommt, kann eine Paartherapie sinnvoll sein.
Die Therapie ermöglicht es den Partnern offen alle Probleme und Konflikte mit dem Therapeuten zu besprechen. Dabei ist der Therapeut vollkommen unparteiisch und fühlt sich in beide Positionen und Gefühlswelten ein. Bei einer Paartherapie werden nicht nur die Probleme der Beziehung, sondern auch die positiven Aspekte in den Fokus gezogen. Diese werden oft nicht vom Paar wahrgenommen.
Die Kosten für eine Paartherapie werden nicht von der Krankenkasse übernommen, obwohl die Wirksamkeit auch schon in einigen Studien nachgewiesen wurde. Allerdings werden von sozialen Einrichtungen mitunter auch kostenlose Paarberatungen angeboten. Sonderfälle bilden zum Beispiele Patienten, welche in psychischer Behandlung sind und der Therapeut den Partner in die Therapie aus relevanten Gründen mit einbezieht. Solche Behandlungen werden von der Krankenkasse unterstützt.
Wann sollte man eine Paartherapie machen?
Der Schritt hin zur Paartherapie fällt vielen Paaren sehr schwer, weil das der Beweis dafür zu sein scheint, dass die Beziehung nicht gut läuft und etwas nicht stimmt. Daher wird die Paartherapie oft erst in Erwägung gezogen, wenn die Beziehung zu zerbrechen droht und kein anderer Weg mehr da zu sein scheint. Je länger Konflikte und Probleme andauern, desto mehr festigen sich Muster und es wird immer schwieriger diese zu durchbrechen.
Paartherapie ist gerade dann wichtig, wenn die Konflikte einen negativen Einfluss auf den Alltag haben und die psychische Gesundheit angreifen. Eine Paartherapie kann genau dann einen Ausweg aus der Krise darstellen, wenn ihn die Beteiligten allein nicht bewältigen können.
Das Ziel einer Paartherapie ist es nicht, eine Beziehung um jeden Preis zu retten, sondern die unterschiedlichen Standpunkte und Bedürfnisse zu klären. Es kann natürlich auch die Erkenntnis, dass es besser ist, sich zu trennen dabei das Endresultat sein.
Wie läuft eine Paartherapie ab?
Der Verlauf und Inhalt einer Paartherapie richten sich nach den individuellen Zielen des Paares. Das Ziel kann zum Beispiel sein, die Beziehung zu verbessern. In der ersten Sitzung der Therapie wird genau das besprochen. Der Therapeut klärt mit dem Paar die Ziele und Inhalte der Paartherapie.
Sollte das Paar die Partnerschaft stärken wollen, müssen beide Parteien dazu bereit sein, für die Partnerschaft zu arbeiten. Die Entscheidung an der Partnerschaft zu arbeiten ist schon ein grosser Schritt.
Im nächsten Schritt wird mit dem Paar zusammen erarbeitet, welche Konflikte zu den Problemen beitragen. Dabei sehen beide Parteien oft die Schuld jeweils beim anderen und kommen daher mit der Hoffnung in die Therapie, dass sich der Partner ändert. Allerdings geht es in der Paartherapie nicht darum, den Partner zu verändern und „zurechtzubiegen“. Eine Partnerschaft ist ein wechselseitiger Prozess und beide Partner tragen ihren Teil dazu bei. Diese Erkenntnis ist sehr wichtig, um während der Therapie Akzeptanz füreinander zu entwickeln.
Wenn die Probleme der Beziehung klarer werden, kann in der Therapie damit begonnen werden an möglichen Lösungswegen zu arbeiten. Lange Konflikte führen dazu, dass die Partner nur noch Negatives an dem anderen wahrnehmen. Die Paartherapie setzt den Fokus auf die positiven Eigenschaften und Fähigkeiten.
Die Paare können zwischen den Sitzungen der Paartherapie die erarbeiteten Lösungsansätze ausprobieren. Die Fortschritte und Probleme werden in weiteren Sitzungen besprochen und daraus ergibt sich, welche Lösungsansätze am besten passen und am hilfreichsten sind.
Übrigens müssen bei einer Paartherapie nicht immer zwangsläufig beide Partner anwesend sein. Allerdings ist es von Vorteil, wenn auch beide Partner an den Sitzungen teilnehmen. Es kann jedoch vorkommen, dass Themen aufkommen, die man ohne den anderen Partner besprechen möchte. Dazu gibt es dann Einzelsitzungen, die bei Bedarf vereinbart werden können.
Was sollte man bei einer Paartherapie beachten?
Eine Paartherapie wirkt nicht, wenn das Paar nicht bereit dazu ist auch dafür zu arbeiten und sich einzusetzen. Auch ein sehr guter Therapeut kann nichts verändern, ohne den aktiven Einsatz des Paares. Daher sollte man sich darüber bewusst sein und darauf einstellen, dass Veränderungen Zeit und Mühe benötigen.
Es kann sein, dass man sich nach den ersten Sitzungen zunächst nicht wirklich wohlfühlt. Die Dynamik der Beziehung verändert sich und man muss sich neuen Herausforderungen stellen. Sollte man sich zu Hause überfordert fühlen, sollte man mit dem Therapeuten darüber reden oder auch nach Hilfe bei Freunden oder Familie suchen, die Unterstützung leisten.
Auch, wenn nach einer abgeschlossenen Paartherapie Monate später wieder Probleme und Konflikte auftreten, kann eventuell schon eine einzige Sitzung helfen, diese zu bewältigen. Daher sollte nicht davor zurückgeschreckt werden, sich auch erneut Hilfe zu holen. Es können immer wieder schwierige Situationen auftreten, das ist ganz normal für Beziehungen.
Des Weiteren sollte man sich darüber bewusst sein, dass eine Therapie auch in einer Trennung enden kann. Auch, wenn man die Beziehung verbessern möchte, können im Laufe der Therapie die Erkenntnisse zu einer Trennung führen.
Ausserdem können während einer Paartherapie auch sehr schmerzhafte Themen aufkommen und man sollte sich umgehend an den Therapeuten wenden, sollten starke Ängste oder psychische Probleme auftreten.
Anlaufstellen in Zürich
Wir haben eine Liste von Experten und Anlaufstellen für Paartherapie zusammengestellt. Das sind die von uns empfohlenen Anlaufstellen für eine Paartherapie: