ADHS: Vom Hindernis zur Superpower
Fachpersonen für ADHS
Den Personen mit ADHS werden Entwicklungsbarrieren nachgesagt - mangelnde Konzentration sowie fehlende Ausdauer wirken sich negativ auf Leistung aus. Niemand spricht darüber, welche Ressourcen Personen mit ADHS haben. Übersehen wird dabei die Fähigkeit, sich überdurchschnittlich fokussieren zu können - aber für Themen, die sie wahrhaft interessieren. Erst im Rahmen einer guten Begleitung können diese Talente sich wirkungsvoll entfalten.
Was ist ADHS und wie entsteht es?
ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung und ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die sich auf die kognitive und emotionale Kontrolle auswirkt. Die Ursachen sind multifaktoriell, das heisst, dass genetische und neurologische Faktoren eine zentrale Rolle spielen. Umweltfaktoren wie Geburtskomplikationen, erhöhter Medienkonsum und wenig Bewegungsmöglichkeiten verstärken die Symptomatik. ADHS fällt meistens bereits im Kinder- und Jugendalter auf, kann aber auch erst im Erwachsenenalter diagnostiziert werden.
Wie erkennt man ADHS?
Die ersten Anzeichen von ADHS werden häufig schon früh entdeckt. Meist sind es Kinder, die durch einen erhöhten Bewegungsdrang, unruhiges Verhalten und einen häufigen Abbruch von angefangenen Beschäftigungen auffallen. Im Schulalter werden Konzentrationsprobleme bei Hausaufgaben und Tests offensichtlich. Die Symptome von ADHS können variieren, die häufigsten sind aber Hyperaktivität, Impulsivität und mangelnde Aufmerksamkeit. Die Symptome können sich negativ auf Schulleistungen, soziale Beziehungen und das tägliche Leben auswirken.
Im Erwachsenenalter können die Symptome von ADHS subtiler sein, aber den Alltag immer noch stark beeinflussen. Erwachsene mit ADHS können Schwierigkeiten haben, Aufgaben und Projekte zu organisieren, Aufgaben fokussiert zu erledigen oder Termine einzuhalten. Sie können auch impulsiv sein und Probleme mit der Selbstkontrolle haben. Oftmals leiden Betroffene im Erwachsenenalter in ihren Beziehungen und erleben Schwierigkeiten im Berufsleben.
Wie wird ADHS behandelt?
Nach einer initialen psychiatrischen Abklärung gibt es je nach Schweregrad verschiedene Behandlungsmethoden. Bei leichteren Ausprägungsgraden gibt es eine Reihe an Behandlungsmethoden, die statt oder ergänzend zur Standardtherapie eingesetzt werden können und Betroffenen aufzeigen, wie sie mit ADHS Symptomen besser umgehen können. Zu den Standardtherapien gehören auf jeden Fall eine therapeutische Begleitung (Psychotherapie oder auf ADHS spezialisierte Beratung), welche bei schwerem Ausprägungsgrad und hohem Leidensdruck mit einer medikamentösen Therapie unterstützt werden kann.
Eine psychologische Beratung zum Beispiel unterstützt Klient:innen, Anpassungen im Alltag vorzunehmen, welche die Erkrankung berücksichtigen. Im Rahmen einer Beratung ist das Ziel, die Fähigkeit zur Selbstkontrolle und die Fähigkeit der Entspannung zu verbessern, damit eine Erleichterung im Umgang mit den ADHS Symptomen herbeigezogen wird. Anpassungen in der Tagesstruktur, der Arbeitssituation, der Ernährung, der körperlichen Aktivität und in der Entspannung erleichtern den Umgang mit der Symptomatik und wirken somit dem Leidensdruck entgegen.
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