Die kognitive Therapie
In einer kognitiven Therapie geht es darum, sich über seine Gedanken und Erwartungen klar zu werden. Falsche und belastende Überzeugungen sollen erkannt und verändert werden. Häufig sind es nicht nur die Situationen und Dinge selbst, die für Probleme sorgen, sondern die Bedeutung, die man ihnen zuschreibt.
Aus einem Vorfall sofort negative Schlüsse zu ziehen und diese zu verallgemeinern und sogar auf ähnliche Situationen zu beziehen ist zum Beispiel ein belastendes Denkmuster. Solche Denkmuster werden in der Psychologie als „Übergeneralisierung“ bezeichnet. Ein weiterer belastender Denkfehler ist die „Katastrophisierung“. Bei diesem Denkfehler entsteht übertriebene Sorge, dass ein Unglück passieren könnte, wenn etwas Beunruhigendes geschieht. Denkmuster wie solche erschweren das Leben des Betroffenen.
Die kognitive Verhaltenstherapie kann dabei helfen, falsche Denkmuster zu erkennen und durch realistische und weniger schädliche Gedanken zu ersetzen. Man kann dadurch klarer denken und die Gedanken besser kontrollieren.
Ziel der kognitiven Verhaltenstherapie
Das Ziel der kognitiven Verhaltenstherapie ist es, seine eigenen Gedanken und Gefühle besser zu verstehen, um dadurch belastende Kognitionen aufzudecken und diese zu verändern. Wenn ein Mensch eine gewisse Situation als schlecht bewertet, kann er dadurch Angst, Wut oder Stress empfinden. Er kann die Situation nicht verändern, allerdings kann er aber die Bewertung der Situation verändern. Der Patient lernt dadurch, wie die automatischen Gedanken und dadurch hervorgerufenen Handlungen ablaufen, und wie er Situationen und Reize neu bewertet. Es wird versucht psychische Störung somit einzudämmen.
Wann kommt eine kognitive Verhaltenstherapie infrage?
Die kognitive Verhaltenstherapie kommt meist zur Behandlung von Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen oder Suchterkrankungen zum Einsatz. Auch bei körperlichen Erkrankungen wie Tinnitus, Rheuma oder chronischen Schmerzen kann die kognitive Verhaltenstherapie infrage kommen und helfen, mit den Beschwerden besser klarzukommen.
Zu beachten ist, dass eine Verhaltenstherapie viel Eigeninitiative erfordert und die Therapie nur erfolgreich sein kann, wenn man in den Sitzungen aktiv und offen ist. Man muss auch zwischen den Sitzungen an den Problemen arbeiten. Dies kann mitunter viel Kraft kosten. Manchmal werden Medikamente eingesetzt, um die starken Symptome zu lindern und dadurch eine Therapie überhaupt erst zu ermöglichen.
Für welche Psychotherapie man sich entscheidet hängt davon ab, welche Ziele man damit verfolgt. Eine kognitive Verhaltenstherapie ist dann sinnvoll, wenn man konkrete Probleme bewältigen will und sich weniger für die genauen Gründe interessiert.
Wie funktioniert die kognitive Verhaltenstherapie?
Die Verhaltenstherapie basiert auf dem Behaviorismus, welcher davon ausgeht, dass menschliches Verhalten erlernt ist und daher veränderbar ist und neu gelernt werden kann. In einer Verhaltenstherapie soll herausgefunden werden, ob es bestimmte Verhaltensweisen gibt, die das Leben erschweren und Probleme verstärken. Solche Verhaltensweisen sollen dann im nächsten Schritt geändert werden.
Bei depressiven Gedanken neigen Betroffene häufig dazu sich zurückzuziehen und nicht mehr so aktiv zu sein. Dadurch fühlen sie sich noch unglücklicher und isolierter. In einer Verhaltenstherapie kann dieser Mechanismus erkannt und verändert werden.
Therapiedauer und Ablauf
Eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist bei einer kognitiven Verhaltenstherapie mit das wichtigste. Es kann mitunter eine Weile dauern, bis man die richtige Therapeutin bzw. den richtigen Therapeuten gefunden hat.
Dank der Möglichkeit eines kostenlosen Intro-Calls kannst Du mit WePractice Deinen Therapeuten vor der Buchung einer Sitzung kennen lernen. Hier kannst Du einen geeigneten Therapeuten suchen.
Falls Dir der Therapeut gefällt, kannst Du in einem anschliessenden Erstgespräch Deine Probleme vorstellen und Wünsche sowie Erwartungen an die Therapie stellen. Danach werden die Ziele der Therapie besprochen und ein Therapieplan erstellt. Sollten sich die persönlichen Ziele verändern, werden diese entsprechend angepasst.
Ein Teil der Therapie ist oft, in einem Tagebuch die Gedanken festzuhalten und diese dann zusammen in der Therapie zu überprüfen. Fortschritte und Probleme werden regelmässig besprochen.
Die kognitive Verhaltenstherapie ist im Vergleich zu anderen Therapien eine kurzzeitige Behandlung und es lässt sich nicht genau sagen, wie lange solch eine Therapie dauern kann. Manchen Patienten reichen schon wenige Sitzungen und die Probleme und Beschwerden bessern sich, bei anderen können auch Behandlungen über mehrere Monate notwendig sein. Ein Einzelgespräch dauert meist eine Stunde. Die Sitzungen finden einmal in der Woche statt. Angeboten werden die kognitiven Verhaltenstherapien in therapeutischen Praxen, Kliniken als auch Reha-Einrichtungen. Teils werden auch Gruppentherapien oder Online-Therapien angeboten.
Chancen und Vorteile der kognitiven Verhaltenstherapie
Kognitive Verhaltenstherapien sind sehr wirksam und gerade bei einer Depressionen oder Angststörungen ein bewährtes und erfolgreiches Verfahren. In der Psychologie gilt die kognitive Verhaltenstherapie als eine bewährte Methode, da der Therapeut anleitend ist. Konkrete Ziele der Therapie können dadurch besonders gut erreicht werden.